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Unsere Route in NSW





Der erste Eindruck von New South Wales (NSW) war die Zunahme der bewachten Bade- und Surfstrände je näher wir Sydney kamen. Und "nahe" kann in Australien schon mal 400 km bedeuten. Hinter den Stränden vermittelten uns die Berge der Great Dividing Range fast heimatliche Gefühle: ein Szenario wie in den Voralpen, mit grünen Weiden und schwarzweißen Kühen. Wenn da nur nicht der Pazifik auf der anderen Seite gewesen wäre.

Wir fassten uns ein Herz und nahmen die Alpendurchquerung nach Canberra, der Hauptstadt Australiens, in Angriff. Im ACT (Australian Capital Territory) besichtigten wir das alte und das neue Parlament. Während es im alten Parlament recht gemütlich zugegangen sein muss - man saß hier relativ dicht aufeinander -, wurde beim neuen Parlament nicht gespart und dadurch ist es imposanter und unpersönlicher geworden. Ein monströser Prachtbau, bei dem man seinen Abgeordneten, mittels eines auf dem Dach angelegten Parks, auf den Kopf steigen kann. Im Inneren besonders gefallen hat uns ein Bild des derzeitigen Premiers, John Howard. Im Fernsehen schaute er noch gequälter drein, weil er gerade eine Reihe von Regionalwahlen desaströs verloren hatte.

Vom ACT ging es nach Sydney, der Hauptstadt von NSW. Diese Stadt ähnelt ein bisschen großen europäischen Metropolen wie London oder Paris. Allerdings hat sie den Vorteil des besseren Wetters und der schöneren Lage direkt am Meer. Wir quartierten uns im Schwulenviertel ein und konnten so jeden Abend beim Besuch diverser hervorragender, asiatischer Straßenlokale auf der Oxfordstreet das bunte Treiben der Schwulen und Lesben miterleben. Sie flanierten und posten alle schon für den am darauffolgenden Wochenende stattfindenden Mardi-Gras-Umzug (Liveübertragung im Fernsehen!). Neben den bekannten Touristenattraktionen besuchten wir zahlreiche Museen und das Sydney Aquarium, wo wir endlich Haie zu sehen bekamen.

Zirka 70 km westlich von Sydney liegen die Blue Mountains, eine imposante Berglandschaft mit ausgedehnten, zum Teil noch nicht erforschten Eukalyptuswäldern. Die Blätter der Eukalyptusbäume sondern ein Öl ab, dessen Dunst den Horizont der Blue Mountains mit einem bläulichen Schimmer färbt. Leider werden die Hauptaussichtspunkte, ob ihrer Nähe zu Sydney, von einer endlosen Karawane von Touristenbussen heimgesucht, so dass der dortige Dunst wahrscheinlich eher von den Auto-, Bus- und Menschenabgasen herrührt. Nichtsdestotrotz ein weiteres Highlight unserer Reise.

In den Blue Mountains hat es uns am zweiten Tag fürchterlich eingeregnet, so dass wir uns bald wieder - ja genau! - Richtung Küste verabschiedeten. Über The Entrance und Forster ging die Fahrt Richtung Port Macquarie, wo wir das Sea Acres Rainforest Centre besuchten. In Nambucca Heads waren die Wellen und die Strömung nicht ohne, man hatte beim Schwimmen ganz schön zu kämpfen. Von dort ging es über Bellingen hoch hinauf zum Dorrigo Rainforest Centre. Der Dorrigo NP schützt ein wunderschönes, artenreiches Regenwaldgebiet. Vom Skywalk boten sich uns einige, leider wolkenverhangene Ausblicke bis hinunter ans Meer. In Byron Bay schließlich mussten wir natürlich den "most easterly point" des australischen Festlands besuchen. Wie es scheint, ein recht windiges Eck. Von da war es nicht mehr weit bis zur Gold Coast, einer üblen Ansammlung monströser Hochhäuser direkt am Meer, die uns stark an den Süden von Gran Canaria oder Teneriffa erinnerte. Kurz darauf überquerten wir die Grenze nach Queensland.