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Unsere Route in Victoria





Victoria ist der kleinste der australischen Bundesstaaten (etwa in der Größe von Grossbritannien) und liegt in der Südostecke Australiens. Wir überquerten die Grenze von South Australia kommend und landeten in einer ganz anderen, an europäische Mittelgebirge erinnernden Landschaft - den Grampians. Wohltuende Temperaturen (auf den Gipfeln bis auf 20 Grad zurückgehend) und Grün, so weit das Auge reicht. Da die aus Europa bekannte touristische Infrastruktur (z.B. Seilbahnen) fehlte, mussten wir ganz schön kraxeln, um die Berggipfel und Wasserfälle zu sehen.

Kompensiert wurden diese körperlichen Anstrengungen dann an der Great Ocean Road (ja, wir sind wieder am Meer, aber das lässt sich in Australien sowieso kaum vermeiden). Wie der Name schon vermuten lässt, waren hier alle Ausichtspunkte mit dem Auto sehr gut zu erreichen. Die Steilküste mit ihren schroffen Felsenformationen war einer der Highlights unser Reise. Allerdings mussten wir hier, wie schon in den Grampians, mit Beeinträchtigungen durch vagabundierende Touristenhorden leben. Besonders unsere deutschen Landsleute taten sich hier hervor: Immer eine mürrische Miene und - welch Kontrast zu den stets gut gelaunten, freundlichen Aussies - fast nie grüssend. Ein freundliches "How ´r´ ya" oder "G´day" kostet ja eigenlich nicht viel Mühe, oder?

Nach einem ersten Besuch in einem Regenwald der gemäßigten Zone bei Maits Rest im Otway NP (dunkel war es, feucht und angenehm kühl) und dem ersten Sichtkontakt zu einem freilebenden Koala, ging es mit der Fähre über den Einlass der Port Phillip Bay auf die Mornington Pensinsula - wir näherten uns Melbourne von Südosten. In Melbourne haben wir uns 3 Tage in der sehr übersichtlichen und kompakten Altstadt die Füße platt gelaufen. Zur Belohnung gab es abends immer Verköstigung in Chinatown - authentische asiatische Küche vom Feinsten zu, auch für australische Verhältnisse, günstigen Preisen. Erwähnenswert ist auch das neue Melbourne Museum mit seinem Mini-Rainforest und dem informativen Bunjilaka Aboriginal Centre.

Nach der Erkundung der Eukalyptuswälder der Dandenong Ranges, zirka 40 km südöstlich von Melbourne, verordneten wir uns einen Besuch des Upper Yarra Valley (der Yarra River entspringt 240 km nordöstlich von Melbourne in den Bergen der Great Dividing Range und fliesst durch Melbourne) und des Healesville Sanctuary. Hier werden über 200 australische Tierarten in ihren natürlichen Umgebung gezeigt. Vor allem das Platypus House, in dem man die nachtaktiven Schnabeltiere beobachten kann, und die Greifvogelschau hatten es uns angetan. Wir verbrachten den ganzen Tag dort und waren am Abend dementsprechend kaputt. Was empfiehlt der gemeine Aussie in dieser Situation? Ein nettes Barbecue ( "Barbie") - garantiert BSE-frei - und ein paar Flaschen ("stubbies") Bier, und die Welt schaut schon wieder ganz anders aus. Gasbetriebene Feuerstellen findet man im übrigen fast in jedem öffentlichen Park und auf allen Campingplätzen.

Von Melbourne aus fuhren wir an die Südspitze Victorias, Wilsons Promontory. Von dort aus folgten wir der Ostküste Richtung Norden. Ein fantastischer Regenwald im Tarra Bulga NP bei Yarram war den Abstecher allemal wert. Dichter Wald mit riesigen Farnen, bunten Vögeln, plätschernden Wasserfällen und vorallem voller Mountain Ashes (riesige Eukalyptusbäume). Kaum waren wir wieder aus dem Regenwald heraus, stolperten wir über den 90-mile Beach und der ist, wie der Name schon verrät, ca. 150 km lang! In den Eastern Gippslands wurde die Landschaft jetzt zunehmend hügeliger und grüner. Wir näherten uns der Grenze von New South Wales.