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Unsere Route in WA





Westaustralien ist von Malaysia nur einen Katzensprung entfernt. Nach nur 5 Stunden Flug landeten wir in Perth. Warm war es hier auch, aber die Luft war ungewohnt trocken. Wir nahmen in einem netten kleinen Backpacker Hotel (Shiralee) ein Zweibettzimmer und begaben uns auf Autosuche. Relativ bald fanden wir ein passendes Gefährt (Mitsubishi Magna) und wurden mit dessen Besitzer David handelseinig (A$ 3.700). Über die uns von den ortsansässigen Autohändlern angebotenen Schrottkisten breiten wir lieber den Mantel des Schweigens. Nur so viel: Die australischen Autodealer sind keinen Deut besser als ihre deutschen oder amerikanischen Kollegen.

Vollbepackt ging es von Perth Richtung Norden. Über Lancelin, Cervantes (Pinnacles), Geraldton, Kalbarri nach Carnarvon. Von hier aus fuhren wir weiter nach Karratha, wo wir eigentlich den Millstream Chichester NP anschauen wollten. Aber der war abgebrannt bzw. brannte noch. Da uns Karratha nicht so zusagte, nahmen wir die 280 km gravelroad nach Tom Price in Angriff. Und dann ereilte uns das Schicksal. Mitten in der Pampa ("outback") gab unser Auto den Geist auf: Kolbenfresser! 1000 km und über 45 Grad waren doch wohl des Guten zu viel. Nach einigen qualvollen Stunden des Wartens schleppte uns schließlich mitten in der Nacht die Polizei nach Tom Price, wo wir einem Zwangsstop von einer Woche einlegen mussten, bis unser Auto repariert war. Das gab uns Gelegenheit den Karijini NP und die "grösste offene Eisenerzmine der Welt", die Hammersly Iron Mine, anzuschauen.

Nachdem unser Auto wieder fahrbereit war, ging es zurück an die Westküste, nach Exmouth ("where the desert meets the sea"). Die Landschaft um Exmouth lädt sicherlich nicht gerade zu einem Abstecher ein, zumal vor 2 Jahren ein Zyklon alles - Häuser und Bäume - platt gemacht hat (mit Windgeschwindigkeiten bis zu 280 km/h). Aber hier beginnt das 200 km lange, wunderschöne Ningaloo Reef - Westaustraliens Antwort auf das Great Barrier Reef. Die Unterwasserwelt ist fantastisch (als ob man den Kopf in ein Aquarium steckt) und direkt vom Strand aus zu erreichen. Von Exmouth führte unser Weg zurück Richtung Süden nach Shark Bay mit seiner Attraktion Monkey Mia. Hier können die geneigten Urlauber freilebende Delfine füttern. Ach ja, der Name Shark Bay kommt natürlich von der hohen Haipopulation. Die lieben Tierchen ernähren sich u.a. gerne von Delfinen. Dem weissen Hai sei es hier aber zu warm, der tummle sich eher im Süden, wurde uns versichert.

Von Monkey Mia fuhren wir wieder nach Geraldton, wo wir uns für 4 Wochen - über die Feiertage - in einer netten Wohnung einquartierten, um dem eigentlichen Zweck unserer Reise nachzugehen, dem Windsurfen.



Nachdem wir uns schweren Herzens von Geraldton verabschiedet hatten, ging´s wieder Richtung Perth. Doch diesmal blieben wir etwas in der Peripherie, im Swan Valley. Hier gibt es hervorragenden Wein, der jeden Vergleich mit europäischem Rebensaft aushält. Nur der Alkoholgehalt liegt, bedingt durch die intensive Sonnenbestrahlung, 1 - 1,5 % höher als bei uns. Abends ging´s dann zum Vietnamesen in Perth´s Restaurantviertel Northbridge. Das Essen war vorzüglich und wurde durch den selbst mitgebrachten Wein vom Weingut Pinelli perfekt abgerundet. BYO ( = bring your own) ist eine sehr lobenswerte australische Einrichtung. Wir haben in Zukunft unsere Restaurantauswahl vorallem auch unter diesem Gesichtspunkt getroffen.

Nach einem kurzen Abstecher ins Hinterland von Perth (es war wieder einmal tierisch heiss) gings über Mandurah, Bunbury und Busseltown nach Margret River, einer weiteren, berühmten Weingegend. Hier blieben wir einige Tage und haben Ausflüge nach Augusta (Cape Leeuwin und Jewel Caves) und dem Beach von Margret River unternommen. Letzterer geniesst unter Wellenreitern einen fast schon legendären Ruf. Bei unserem Besuch kamen wunderschöne Sets mit 4 - 5 Metern angerollt. Auch die Windsurfer waren zugange und wir trafen die norwegischen Jungs aus Geraldton wieder.

Von den Weinbergen gings in die Wälder. Beeindruckende Baumriesen links und rechts der Strasse. In Permberton konnte Carl nur mit Mühe daran gehindert werden, den 84 Meter hohen Gloucester Tree, einen ehemaligen Feuerausguck zu erklimmen. Dafür hat er dann am nächsten Tag, bei Walpol seine Mitmenschen auf dem Treetop Walk ordenlich durchgeschauckelt. Einigen wurde, ob der Höhe von 45 ü.G., sogar schlecht! Naja, um die Sache mit den Bäumen abzurunden, haben wir natürlich auch noch beim Giant Tree (Foto) vorbeigeschaut.

So, ab jetzt wieder Meer. Die Südküste von WA bietet mitunter verblüffende Landschaftsszenarien. Natural Bridges, Blowholes, Gaps und das nicht zu knapp! Nicht zu vergessen, die riesigen Strände, mit den zum Teil kilometerlangen Wellen. Leider scheint hier der Wind nicht so zuverlässig wie in Geraldton zu blasen. In Albany haben wir Whale World, eine ehemalige Walfangstation, besichtigt (Foto).

Von Esperance aus (wir sagen nur: Strände!) nahmen wir die berühmt berüchtigte Null Arbor Plain in Angriff. Man muss 1.600 km unbewohntes, wüstenähnliches Gebiet durchfahren, um von WA nach South Australia zu gelangen. Schlauerweise haben wir ein Tiefdruckgebiet abgepasst, so dass die Tagestemperaturen sich mit knapp 30 Grad im erträglichen Rahmen hielten. Übernachtet wurde etwa in der Mitte der Strecke in Eucla, einem Roadhouse. Die dortige Klimastatistik verzeichnete als Rekordtemperatur 51,1 Grad Celsius! Belohnt wurde der Trip mit einigen atemberaubenden Ausichten auf die Great Australian Bight (Fotos).